Interview: José & Takeshi
Interview: José & Takeshi
Hamamatsu, Japan
Der als ein Sänger der Hip-Hop-Generation charakterisierte und aus Minneapolis stammende José James zieht seine musikalischen Einflüsse nicht selten aus gegensätzlichen Stilen. Nach seinem Studium an der New School for Jazz and Contemporary Music in New York, veröffentlichte er sein Debütalbum “The Dreamer” auf dem Label Brownswood Recordings auf das eine ganze Reihe folgte. Seine dritte Veröffentlichung “For All We Know” gewann zum einen den Edison Award und zusätzlich den L'Académie du Jazz Grand Prix.
Der japanische Pianist und Keyboarder Takeshi Ohbayashi aus Hiroshima studierte am Berklee College of Music und begann seine professionelle Karriere als Teil der Terri Lyne Carrington Band. Nach seinem Abschluss am Berklee Global Jazz Institute, zog er nach NYC und wurde einer der gefragtesten Musiker in New York in den Bereichen Akustik-Jazz, R&B und Hip-Hop. Bisher hat er international bereits auf zahlreichen bekannten Festivals und Veranstaltungen performt, unter anderem mit José James, Takuya Kuroda, dem New Century Jazz Quintet, bei welchem er die Co-Leitung innehat und Ulysses Owens Jr.
Wir trafen das Duo in Osaka, wo sie Zeit fanden sich mit uns über die reface-Serie zu unterhalten.
„Es ist einfach die perfekte Reisebegleitung!”
* Was denkt ihr bisher über die reface-Serie?
José: Ich liebe sie! Ich besitze das CP und nehme es regelmäßig unterwegs mit – es ist einfach die perfekte Reisebegleitung. Weißt du, wenn ich mit dem Zug oder Flugzeug unterwegs bin, passt es sogar ins Handgepäck, trotzdem habe ich das volle Klangspektrum dabei, kombiniert mit bester Bespielbarkeit, Anschlag und dem richtigen Gefühl. Ich möchte nicht erst den Laptop öffnen müssen, wenn ich eine Idee habe, sondern direkt auf einem Instrument losspielen können. Es ist einfach super schön, wenn du ein solches Instrument zum Komponieren dabei hast, sobald man eine Idee hat, braucht man es nur anschließen, um sein Lieblingssetup nutzen zu können. So fühle ich mich sofort mit meiner Musik verbunden.
Takeshi: Da muss sich José zustimmen. Für unterwegs sind sie definitiv großartig, aber was mich am meisten überrascht hat ist der Anschlag! Ich verbringe in der Regel viel Zeit am Piano, daher bin ich was die Ansprache angeht schon ziemlich pingelig, aber das ist wirklich das beste kleine Keyboard, dass ich je unter den Fingern hatte – ich weiß eure harte Entwicklungsarbeit dahinter wirklich zu schätzen!
Die App ist ebenfalls cool, denn wenn wir live spielen schaltet José gerne mal einen Song weiter, so dass ich kaum Zeit habe alle meine Knöpfe richtig einzustellen. Mit der App kann ich den Sound einfach und unkompliziert umschalten.
Noch etwas – der CS hat mir definitiv dabei geholfen, die Funktionsweise eines Synthesizers von Grund auf besser zu verstehen … Du weißt, LFO und das alles … Ich kann den reface CS jedem der sich für die Funktionsweise eines Synthesizers interessiert nur wärmstens empfehlen.
„Ich mag es wie schnell ich damit bin und wie einfach sich Ideen per E-Mail verschicken lassen!”
* Hatte die reface-Reihe auch einen Einfluss auf die Produktion eures neuen Albums?
José: Absolut. Ich denke, dass die Sachen, die du zum Schreiben einsetzt immer auch Auswirkungen auf eine Produktion haben. Der Synth ist melodisch sehr speziell, besitzt aber auch Attitude – daher ist er auch einer meiner Favoriten. Wenn ich mit anderen Musikern zusammenarbeite, kann ich mit dem Synth das Gespielte auch direkt aufnehmen, was ihnen letztlich nicht nur ein Bild der Phrasierung, sondern auch vom Gefühl, das ich damit verbinde, vermittelt. Ich mag die Geschwindigkeit dieser neuen Arbeitsweisen. Du kannst sagen: „Hey, hier kommt eine Idee, die ich gerade hatte!“ und sie einfach per E-Mail verschicken. Der andere Künstler öffnet es und schick dann etwas zurück – fast wie in einer Session. Für mich bedeutet das, dass ich mehr Informationen weitergeben kann, wenn ich alles direkt mit dem Synth komponiere.
Beim Komponieren nutze ich meist das Klavier, aber mit dem CS ist es einfach nur… „Wow!”. Es ist so ein schönes Instrument und dass ich den Sound auch auf der Bühne haben kann ist ebenfalls großartig. Aktuell sind wir für das Album noch auf der Suche nach dem richtigen Sound, wir probieren viel live aus du die reface-Serie ist dafür wirklich cool – vor allem die Orgel.
Takeshi: Was Sound und Stimmung betrifft, gibt es ein paar Dinge, die nur ein Synthesizer ermöglicht, was sowohl beim Erforschen als auch beim Schreiben neuer Songs hilfreich ist. Außerdem finde ich es aufregend, mir online von anderen kreierte Sounds zu laden – jeder empfindet einen Sound anders. Das war eine wirklich tolle Idee, die ihr da hattet!
„Der Jazz ist an einem Wendepunkt angelangt. Die reface-Serie ist eine wunderschöne Möglichkeit diesen Wandel zu begehen und dabei Spaß zu haben.”
* Welche Bedeutung hat die reface-Serie für euch als Jazzmusiker?
José: Das könnte jetzt ein längeres Gespräch werden, aber ich denke, dass der Jazz an einem Wendepunkt angelangt ist, da wir mittlerweile in einer stark technologiebasierten Welt leben. Traditionell basiert der Jazz eher auf akustischen Instrumenten, wobei über die Aufnahmetechnik oder analoge elektrifizierte Instrumente wie das E-Piano oder eine Halbakustik-Gitarre immer mehr Technologie Einzug. Bei vielen Künstlern, die aus dem Jazz kommen oder einen Konservatoriums-Hintergrund mitbringen, gibt es aktuell die Strömung, ihr Wissen über den Jazz in zeitgemäße Klangwelten zu überführen, denn besonders für Jazzmusiker erscheint es mir wichtig, dass sie auch musikalisch im Hier und Jetzt leben. Die reface-Serie ist für Instrumentalisten eine wunderschöne Möglichkeit diese Transformation zu vollziehen und dabei Spaß zu haben. Wie Takeshi sagt, es ist eine schöne Brückenlösung inklusive authentischem Anschlag und Gefühl, bei der du unmittelbar merkst: „Oh wow, plötzlich kann ich die Welt mit meinem Sound bereichern,” und es klingt einfach schön. Für mich ist es ein echter Wendepunkt, auch wenn ich gerne Standards singe und die Geschichte und Tradition schätze, möchten die Menschen auch deine eigene Geschichte kennen und Yamaha unterstützt mich dabei sie zu erzählen!
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