Mischpulte haben die Aufgabe, mehrere eingehende Audiosignale untereinander auszubalancieren und zu einer ausgewogenen Tonausgabe in guter Klangqualität zusammenzuführen. Dazu steht eine ganze Reihe an unterschiedlichen Mischpulten zur Verfügung.

Mischpult-Typenberatung

In Abhängigkeit von ihrem inneren Aufbau werden Mischpulte in drei grundlegende Typen unterteilt:

(1) Analogmischpulte

Analogmischpulte passen die Lautstärke und den Klang der eingehenden Audiosignale an. Die Bedienelemente, Drehregler und Fader sitzen überwiegend auf der Oberfläche. Dadurch lassen sich der Signalfluss und alle Einstellungen des Sounds auf einen Blick erkennen. Die Bedienung von Analogmischpulten erfolgt in der Regel intuitiv.

(2) Digitalmischpulte

Digitalmischpulte verarbeiten Audiosignale und passen Lautstärke und Klang auf Basis digitaler Technologien an. Diese moderne Signalverarbeitung bietet eine ganze Reihe an Möglichkeiten zur Einflussnahme auf den Klang, die analoge Modelle so nicht bieten. Außerdem können Sie die Einstellungen von Fadern und Drehreglern speichern, diese lassen sich anschließend auf Knopfdruck wieder aufrufen. Da einzelne Bedienelemente parallel für unterschiedliche Einstellungen genutzt werden können, fallen Digitalmischpulte selbst dann noch kompakt aus, wenn sie eine große Anzahl an Kanälen bieten. Ihre Einrichtung erfordert in der Regel ein höheres Maß an Erfahrung, als es bei einem analogen Mixer vorausgesetzt wird – doch das machen sie durch ihre funktionelle Vielfalt wieder wett.

(3) Power-Mixer

Als Power-Mixer werden Analogmischpulte mit einer integrierten Endstufe bezeichnet. Aufgrund dieser Kombo-Bauform genügt es, die Lautsprecherboxen zur Klangwiedergabe einfach direkt mit dem Mischpult zu verkabeln. Wird bei mehreren aufeinanderfolgenden Auftritten ohnehin immer wieder dasselbe Equipment eingesetzt, können alle einmal ausgearbeiteten Einstellungen beibehalten werden. Der Power-Mixer muss nur noch eingeschaltet werden, um direkt loslegen zu können. Dieser Typ punktet also insbesondere durch seine besonders einfache und komfortable Bedienbarkeit.

Hinweis: All-in-One PA-Anlagen

Eine PA-Anlage als All-in-One-Lösung besteht aus einem Power-Mixer, Lautsprechern und Lautsprecherkabeln. Die Einrichtung ist einfach und das System lässt sich aufgrund seiner Kompaktheit leicht transportieren. Dieser Aufbau eignet sich vor allem für alle kleineren Veranstaltungen und Band-Lineups.

Eingangskanäle

Anzahl der Mikrofon- und Line-Eingänge

Der Anzahl der Eingangskanäle kommt bei der Auswahl eines geeigneten Mischpults besondere Bedeutung zu, denn sie bestimmt, wie viele Mikrofone und Instrumente gleichzeitig verwaltet werden können. Neben der reinen Zahl sollten Sie allerdings noch ein paar weitere grundlegende Fragen vorab klären: Wie viele Kanäle werden für die Mikrofone benötigt, reichen Ihnen reine Mono-Eingänge oder sollten einige auch mit Stereo-Signalen umgehen können?

Um eine komplette Band abzumischen, sollten Sie beispielsweise mindestens ein 8-Kanal-Mischpult verwenden. Nur so wird sichergestellt, dass auch das komplette Schlagzeug ordentlich mikrofoniert werden kann. Zusätzlich sollten Sie vorher überprüfen, dass die entsprechenden Eingänge auch wirklich als MIC-Eingänge verwendet werden können.

Ein Mischpult mit vielen Stereo-Kanälen ist vor allem dann die beste Wahl, wenn mehrere Instrumente mit Stereo-Ausgang – beispielsweise Synthesizer ¬– genutzt werden. Viele Mixer verfügen bereits über eingebaute Zusatzeffekte wie einen Kompressor oder Reverb. Diese sind unter anderem beim Abmischen und Aufwerten der Vocals besonders hilfreich. Möchten Sie das Mischpult zu Aufnahmezwecken mit einem Computer verbinden, dann sollte für den Einsatz im Rahmen eines Home-Studios auch eine USB-Schnittstelle vorhanden sein.

- Eingangskanal für Mikrofone

Von Mikrofonen aufgenommene Audiosignale sind vergleichsweise schwach, deshalb müssen sie zusätzlich über den GAIN-Regler verstärkt werden. Anschluss an den MIC-Eingang. Anmerkung: Bei der Verwendung eines Kondensatormikrofons wird die Phantomspeisung des Mischpults benötigt, diese ist auch oft mit „+48V“ gekennzeichnet.

- Line-Eingangskanal

Zu den Geräten mit Line-Pegel gehören beispielsweise Keyboards oder CD-Player, die mit dem LINE-Anschluss des Mischpults verbunden werden.

Als Stecker kommen in der Regel Klinken- oder Cinch-Verbinder zum Einsatz.

Wenn ein und derselbe Kanal sowohl über einen MIC- als auch einen LINE-Eingang verfügt, nutzen Sie den LINE-Eingang. Wird hingegen ein kombinierter Eingang für MIC und LINE genutzt, müssen Sie den Pegel für den entsprechenden Einsatzzweck anpassen. Diese Möglichkeit wird Ihnen durch den PAD-Schalter gegeben, der in der korrekten Einstellposition eine Verzerrung des Audiosignals verhindert (Line-Signale haben einen höheren Pegel als Mikrofon-Signale).

Tipps

Zuweilen kommen an Mischpulten Kombo-Buchsen zum Einsatz, die sowohl Line- als auch Mikrofon-Signale aufnehmen können. Nutzen Sie den Line-Stecker am Mic-Eingang, müssen sie zusätzlich den PAD-Schalter aktivieren, um ein Verzerren der lauteren Signale zu verhindern.

Funktionen eines Mischpults

(1) Equalizer

Mischpulte mit einem integrierten Equalizer sind in der Lage, den Klang jedes einzelnen Kanals anzupassen. Über einen 2-Band-Equalizer können lediglich die Bässe und Höhen angepasst werden. Einige Mixer integrieren jedoch auch 3-Band-Modelle, die Ihnen die Möglichkeit geben, Höhen, Mitten und Bässe anzuheben (Boost) oder abzusenken (Cut). Darüber hinaus bieten einige 3-Band-Equalizer auch einen zusätzlichen MID-Sweep-Regler, über den sich der für Stimmen und viele Instrumente besonders bedeutende Mittenbereich anpassen lässt. Je mehr Frequenzbänder zur Verfügung stehen, desto präziser kann der Sound durch Equalizing modifiziert werden.

Regler Charakteristik Beeinflusste Sounds Boost-Effekt Cut-Effekt
HIGH 10 kHz (+/- 15 dB) Hohe Obertöne jenseits der Tonalität des Instruments Sorgt für einen zunehmend metallischen Eindruck und verleiht dem Klang Schärfe. Ein zu hoher Boost lässt den Sound geräuschhaft werden. Der Klang wird geschmeidiger und „S“-Laute werden unterdrückt. Eine zu starke Absenkung sorgt jedoch für weniger Transparenz im Höhenbereich.
MID 3 kHz (+/- 15 dB) Hohe Ton- und Stimmlagen von Instrumenten sowie Gesang Der Klang wird hell und hart abgestimmt. Bei zu hohem Boost wird er jedoch als unangenehm empfunden. Die Klangbalance verschiebt sich in Richtung der Tiefen. Durch einen zu starken Cut wirkt das Audiosignal dunkler.
1 kHz (+/- 15 dB) Mittlere Ton- und Stimmlagen von Instrumenten sowie Gesang Das Audiosignal erhält eine klare Kontur und wird klanglich nach vorne geholt. Verleiht den Toms und der Bass Drum einen heftigeren Sound (mehr Attack). Sorgt für einen runden und angenehmen Sound. Wird der Effekt zu stark genutzt, sorgt das allerdings für einen dumpfen Klang, aus dem einzelne Klangereignisse nicht mehr hervorstechen können.
500 Hz (+/- 15 dB) Mittlere bis tiefe Ton- und Stimmlagen von Instrumenten sowie Gesang Das Klangbild wird dichter und kraftvoller, die Klangbalance verschiebt sich in Richtung der Tiefen. Zu hoher Boost sorgt für einen unnatürlichen Sound, der so klingt, als würde er aus einem Telefonhörer kommen. Der Sound wirkt härter und verfügt über mehr Attack. Das Klangbild verschiebt sich in Richtung der Höhen. Ein zu starker Cut lässt das Audiosignal dünn erscheinen.
LOW 100 Hz (+/- 15 dB) Tiefe Tonlagen von Instrumenten Der Sound wird runder und tiefer, dadurch erhält er einen kräftigeren, größer wirkenden Klang. Bei zu hohem Boost verliert das Klangbild jedoch an Frische. Ermöglicht ein leichteres und knackigeres Klangbild. Wirkt effektiv gegen Trittschall und Rückkopplungen.

(2) HPF (Hochpassfilter)

Das HPF schneidet tiefe Frequenzen vom eingehenden Signal ab. Die Mikrofon- sowie Line-Eingänge der meisten Mischpulte verfügen über dieses Filter, bei einigen ausschließlichen Line-Eingängen ist es jedoch nicht vorhanden.

Hochpassfilter oder High-Pass-Filter werden vor allem in Verbindung mit Hi-Hat, Snare oder Vocals genutzt. Sie entfernen die nicht benötigten tieffrequenten Bereiche und sorgen so für eine saubere Klangabbildung. Darüber werden sie zum Eliminieren von Popp-Geräuschen verwendet, die insbesondere bei der Abnahme von Stimmen auftreten, also beispielsweise bei Reden.

(3) Panning

Über den PAN-Regler lässt sich das Klangpanorama, also die Links-Rechts-Verteilung des über die Lautsprecher ausgegebenen Sounds beeinflussen. Dadurch verleihen Sie dem Klangbild mehr Breite oder erzeugen eine realistischere Abbildung: Die Links-Rechts-Verteilung auf den Lautsprecherboxen erfolgt dann so, wie die Musiker tatsächlich auf der Bühne stehen. Demgegenüber verfügen Audiosignale, die über einen Stereo-Kanal geschickt werden, bereits automatisch über eine Signalabbildung in Stereo. Hier kommt nur ein BAL-Regler zum Einsatz, der die Lautstärkeverteilung zwischen linkem und rechtem Lautsprecher beeinflusst.

(4) Pegel-Fader und -Drehknöpfe

Über diese Bedienelemente wird die Lautstärke für jeden Kanal, eine Gruppe von Kanälen, den Stereoausgang etc. festgelegt. Schieberegler (Fader) ermöglichen eine besonders schnelle Anpassung, einige Mischpulte nutzen dennoch Drehknöpfe.

Wie gelangt das Audiosignal aus dem Mischpult?

Mischpulte können Signale über verschiedene separate Ausgänge ausgeben. Dabei ist es vom jeweiligen Einsatzzweck abhängig, welcher Ausgang der richtige ist: Ist das Signal für die Main-Lautsprecher zur Publikumsbeschallung oder für die Monitore der Musiker auf der Bühne bestimmt? Normalerweise werden die Ausgänge wie folgt genutzt: STEREO OUT für die Signalübertragung in Richtung Publikum; AUX SEND für die Monitorboxen der Live-Musiker sowie externe Geräte; MONITOR OUT für Monitorboxen beim Mischen in einer Studioumgebung; GROUP OUT zur Ausgabe mehrerer zu einer Gruppe zusammengefasster Einzelkanäle; REC OUT zur Verbindung mit Aufnahmegeräten; PHONES zum Anschließen eines Kopfhörers.

(1) AUX-Bus

Der AUX-Bus ist ein Schaltkreis, über den Signale an externe Geräte gesendet werden. Er lässt sich dazu nutzen, um Signale an die Monitorboxen der Musiker zu übertragen oder an externe Effekt- und Aufnahmegeräte zu schicken. Ein Mischpult mit vielen AUX-Ausgängen ist die richtige Wahl, wenn eine Band aus vielen Einzelmusikern besteht oder wenn unterschiedliche Musiker jeweils ein eigenes Monitorsignal mit einer spezifischen Lautstärkeverteilung benötigen.

(2) GROUP-Bus

Der GROUP-Bus ermöglicht die gleichzeitige Kontrolle über mehrere zu einer Gruppe zusammengefasste Einzelkanäle. Nutzen Sie beispielsweise acht Mikrofone (in acht einzelnen Kanälen) zur Abnahme eines Schlagzeugs und wollen die Laustärke des gesamten Instruments anheben oder senken, ist es kaum möglich, die acht Regler für jeden einzelnen Kanal simultan zu bedienen. Werden diese jedoch zu einer Gruppe zusammengefasst, lässt sich die Gesamtlautstärke problemlos über einen einzigen Fader einstellen.

(3) STEREO-Bus

Der STEREO-Bus ist ein Schaltkreis, der jedes ins Mischpult eingehende Einzelsignal oder die Signale des GROUP-Busses zusammenfasst, den Pegel für alle zusammen anpasst und dann ein Audiosignal über die Stereo-Ausgänge weiterleitet.

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